Mittwoch, 15. Januar 2014

Carl Haffners Liebe zum Unentschieden

"Der Trend zum Zweitbuch wächst!" sagte unser verstorbener Schachfreund Klaus Ellmauer schon vor Jahrzehnten, nachdem er seine Buchhandlungen eröffnet hatte.
Also schenkte ich mir zu Weihnachten für meinen Kindle einen Schachroman des Österreichers Thomas Glavinic: "Carl Haffners Liebe zum Unentschieden".

Es geht darin um den Wiener Schachmeister Carl Haffner, der bekannt für seinen sicheren Spielstil ist. Nach vielen nationalen und internationalen Erfolgen darf er schließlich gegen Weltmeister Emanuel Lasker in einem Weltmeisterschaftskampf antreten. Bis zur zehnten und letzten Partie führt Haffner mit einem Sieg, den er in Runde 5 durch einen Fehlgriff Laskers errungen hat.
Die Ausgangslage vor dem letzten Spiel: Mit einem Remis ist der Herausforderer Weltmeister. Bei einer Niederlage endet der Wettkampf unentschieden und Lasker bleibt Champion.
In diesem letzten Spiel wirft Haffner seine immer praktizierte Spielweise über Bord....

Die Figuren in Glavinics Roman sind teils historisch, teils fiktiv. Carl Haffner stellt mehr oder weniger Carl Schlechter dar, der wirklich 1910 gegen Lasker einen WM-Kampf über 10 Runden unentschieden halten konnte.

Der Autor war bis Ende der 90er-Jahre selbst aktiver Turnierschachspieler. 2039 war seine höchste jemals erreichte nationale Elozahl, in der Fide-Liste wird er mit 2125 geführt. Soweit man aus den vorgenannten Aufzeichnungen ersehen kann, dürfte er aber nie sehr viel gespielt haben.

Meine Empfehlung für diesen Roman: Lesenswert, nicht nur für Schachspieler!

---> Das Buch auf der Webseite von Thomas Clavinic!
---> ausführliche Rezension bei Zeit online!
---> Glavinic bei "Willkommen Österreich"!

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